Das "objektive" Universum als Konstruktion des Geistes

Das Universum ist ­- und ihr könnt euch den Begriff auswählen, der euch am meisten zusagt - eine spirituelle oder geistige oder psychische Manifestation und nicht, wie euer übliches Vokabular nahelegt, eine objektive Manifestation. Es gibt zur Zeit keine Wissenschaft - keine Natur- oder Geisteswissenschaft - und auch keine Religion die auch nur annäherungsweise einen begrifflichen Rahmen bereitstellt, der die Dimensionen dieser Art Universum zu erklären oder auch nur indirekt zu beschreiben vermöchte. Seine Qualitäten sind psychischer Natur und folgen der Logik der Psyche, und all die physischen Eigenschaften, denen ihr nachforscht, sind nur Reflexe dieser tieferen Gegebenheiten. Auch eignet jedem Atom und Molekül - und jedem nur vorstellbaren Partikel - Bewusstsein. Wenn ihr diese Aussage nicht zumindest als theoretische Grundlage akzeptiert, auf der man weiter aufbauen kann, wird auch mein Material weitgehend bedeutungslos erscheinen. Diese Feststellung muss tatsächlich die Grundlage für jegliche wissenschaftliche Theorie bilden, die zum Erwerb echten Wissens etwas beizutragen hoffen kann. Da ich ein objektives Vokabular benutzen muss, suche ich ständig nach Analogien. Mit „objektivem Vokabular“ beziehe ich mich auf den Gebrauch einer Sprache, der englischen Sprache mit ihren ihr eignen Wahrnehmungsabschirmfunktionen, die automatisch funktionieren – wie das bei einer Sprache gar nicht anders sein kann.

Das Universum dehnt sich, wie ich früher sagte, so aus, wie sich eine Idee verbreitet, und wie in eurer Sicht Sätze aus Wörtern und Abschnitte aus Sätzen aufgebaut werden und wieder jedes Wort, jeder Satz seine eigene Logik und Kontinuität und Evidenz innerhalb des Rahmens wahrt, so erscheinen euch alle Teile oder Komponenten des Universums in gleichermaßen zusammenhängender Weise - das heißt in Kontinuität und Ordnung. Jeder Satz hat eine Bedeutung. Er scheint ganz von selbst eine Ordnung zu bilden, während ihr in aussprecht. Seine Ordnung ist offensichtlich. Dieser eine Satz ist sinnvoll wegen seiner Organisation von Buchstaben und Wörtern oder, wenn er gesprochen wird wegen seiner Organisation von Vokalen und Silben. Er ist sinnvoll jedoch nicht nur wegen der Buchstaben und Wörter oder wegen der Vokale und Silben, die in ihm verwendet werden, sondern auch wegen all der Buchstaben, Wörter, Vokale und Silben, dir ausschließt.

Ebenso verhält es sich mit eurem Universum. Ihm eignet Sinn, Kohärenz und Ordnung nicht nur wegen der für euch unsichtbaren Wirklichkeiten, die offenkundig sind, sondern auch wegen jener inneren Wirklichkeiten, die „unausgesprochen“ oder verborgen sind. Ich spreche nicht nur von verborgenen Variablen wie Wissenschaftler sagen würden, noch sage ich, dass das Universum eine Illusion sei, es ist vielmehr eine psychische Realität, in welcher „Objektivität“ das Ergebnis psychischer Kreativität ist.

 

(Jane Roberts, Individuum und Massenschicksal, S. 269f.)