Persönlichkeit und Wesenheit

Es gibt keine Resultate, die von irgendeiner gegebenen Persönlichkeit erreicht werden müssen, keine Resultate, die von einer Persönlichkeit für die Wesenheit erlangt werden müssen. Es gibt nur verschiedene Existenzebenen, auf welche die Energie wünscht oder wünschen mag sich zu manifestieren. Die Wesenheit projiziert dann eine Persönlichkeit auf diese Existenzebene und rüstet sie mit den notwendigen Camouflagesinnen, Mechanismen und Schutzvorrichtungen aus, die für das Überleben auf jener Ebene notwendig sind.

Die Persönlichkeit ist mittels dessen, was ihr die Kraft der Selbstbestimmung und den freien Willen nennen könnt, auf sich selbst gestellt. Wenn ihr euch genau an unser Material über Werterfüllung erinnern würdet, wüsstet ihr, dass die angeborene Notwendigkeit zur Werterfüllung die einzige Einschränkung des freien Willens bedeutet.

Anders gesagt, muss die Persönlichkeit auf einer besonderen Existenzstufe in oder auf der sie handelt Erfahrungen sammeln und davor kann sie sich nicht drücken. Sie muss auf derjenigen betreffenden Ebene Existenz erfahren, auf die sie projiziert wurde.

Kein Säugling, kein Kleinkind begeht Selbstmord. Das ist unmöglich. Der Erwachsene, der Selbstmord begeht, hat auf eurer Ebene trotzdem bis zu einem gewissen Grad Erfahrungen gesammelt. Dieses Gesetz, diese Notwendigkeit Erfahrungen zu machen, funktioniert nur, nachdem eine vollständige Materialisation und Orientierung auf eurer Ebene stattgefunden hat. Ein Kind hat sich noch nicht völlig auf eurer Ebene materialisiert und orientiert.

Eine Persönlichkeit kann vor der eigentlichen Geburt auf eure Ebene solche Erfahrungen verweigern. Diese Notwendigkeit der Werterfüllung durch Erfahrungen auf einer besonderen Existenzebene stellt die einzige Einschränkung des freien Willens dar, wenn ihr das auf diese Weise betrachten wollt.

Nun. Es gibt keine anderen angeborenen Befehle, keine anderen Einschränkungen. Aber Teil dieser Notwendigkeit Erfahrungen zu machen ist natürlich auch der Zwang zur Werterfüllung und wie ihr wisst, trifft dies nicht allein auf das Wachstum zu, das selbst nur eine Camouflage-Materialisation der Werterfüllung auf nur eine Richtung hin ist.

Persönlichkeiten können tatsächlich zu Wesenheiten werden. Mit euren Worten ausgedrückt, kann eine Persönlichkeit mehr als nur eine Persönlichkeit sein; ich habe gesagt, dass ein Mann als eine Persönlichkeit in der Rolle eines Vaters, Lehrers, Künstlers, Gemeindemitglieds und so weiter gesehen werden kann.

Der Vater schließt die Realität des - sagen wir - Künstlers nicht aus. Der Vater beraubt den Künstler nicht des freien Willens und auch die Wesenheit beraubt die Persönlichkeit nicht des freien Willens. Es ist die Persönlichkeit, bei der die Wahl liegt.

Weder unterstützt noch verhindert die Wesenheit eine Entscheidung, die von der Persönlichkeit getroffen wird. Es kann sein, dass der Wesenheit ein bestimmter Entschluss der Persönlichkeit nicht gefällt, aber sie, die Wesenheit, kann die Richtung, für die sich die Persönlichkeit entscheidet, nicht ändern.

Wenn man sagt, dass die Persönlichkeit keinen Entschluss treffen kann, dessen sich die Wesenheit nicht gewahr ist, dann stimmt das; aber es stimmt auch, dass es der Wesenheit absolut unmöglich ist, die Richtung zu ändern, die von der Persönlichkeit eingeschlagen wurde, auch wenn die Wesenheit sozusagen im Voraus von der Entscheidung weiß.

Trotz ihrem überlegenen Wissen muss die Wesenheit freie Hand lassen. Der Wesenheit einzige Hoffnung ist es, der Persönlichkeit die völlige Unabhängigkeit zu gewähren, denn die Persönlichkeit versteht die Bedingungen der speziellen Ebene, auf der sich ihre Existenz abspielt, besser als sie.

Es gibt keine Marionette und auch keine Hand, welche die Fäden führt. Denn wäre das der Fall, dann hättet ihr tatsächlich eine viel perfektere Welt, aber euch würde die eine angeborene Grundvoraussetzung fehlen, nämlich: eine so vollständige Existenz wie nur möglich mit allen Facetten und eine Manipulation innerhalb all dieser Facetten einer gegebenen Ebene.

Nun. Was ihr als Karma bezeichnet, hat nur auf eurer besonderen Ebene eine gewisse Bedeutung. Ich möchte nicht zu kompliziert werden. Trotzdem lösen die Persönlichkeiten  auf eurer Ebene individuelle Probleme innerhalb dieser Ebene während verschiedener Existenzen. Auch hier haben wir den freien Willen, aber auch sozusagen eine Kontinuität des Zwecks. Keiner Persönlichkeit wird so ein Zweck aufgezwungen.

Sie, die Persönlichkeit, nimmt während verschiedener Reinkarnationen auf eurer Ebene jene Zwecke größtenteils im Einklang mit ihren eigenen Bedürfnissen an.

(Jane Roberts. Die frühen Sitzungen 86-148. S.66f.)