Eure Welt und alles, was sie macht, existiert zunächst in der Vorstellung. Man hat euch gelehrt, eure volle Aufmerksamkeit ausschließlich auf körperlich-materielles Geschehen zu richten, so dass es dieses ist, dass für euch den Stempel der Wirkung trägt. Gedanken, Gefühle oder Überzeugungen erscheinen demgegenüber als nebensächlich, weil subjektiv -irgendwie unwirklich-, und sie scheinen lediglich als Antworten auf ein bereits vorhandenes Umfeld materiell feststehender Gegebenheiten zu entstehen. So denkt ihr z.B. normalerweise, dass eure Gefühle hinsichtlich eines bestimmten Geschehens in erster Linie Reaktionen auf das Geschehen selbst sind. Selten kommt euch der Gedanke, dass die Gefühle selbst das Primäre sein könnten und dass das betreffende Geschehen sich gewissermaßen als Antwort auf eure Emotionen ergab. Das grundlegende Problem ist, dass eurer inneren Brennweiteneinstellung: sie ist weitgehend verantwortlich für eure Interpretation jeglichen Geschehens.
Zur Übung stelle man sich für eine Weile vor, dass die subjektive Welt eurer Gedanken, Gefühle, Vorstellungsbilder und Fantasien “Grundfeste” der Wirklichkeit darstellen, aus der die konkreten Lebenserfahrungen hervorgehen. Man betrachte sich die äußere Welt einmal von innen her. Stellt euch vor, dass die konkrete Erfahrung Folge und Niederschlag eurer subjektiven Wirklichkeit ist. Vergesst, was ihr über Reiz und Reaktion gelernt habt. Lasst für eine Weile alles beiseite, worin ihr geglaubt habt und schaut euch den Inhalt eurer Gedanken als tatsächlich gegeben an. Versucht, alles, was geschieht als Niederschlag eurer eigenen Gefühle und Überzeugungen im Raum und Zeit zu betrachten. Denn tatsächlich verursacht eure subjektive Vorstellung und Gefühlswelt die Erfahrungen, die ihr in eurem Leben macht.
(Jane Roberts. Individuum und Massenschicksal. S.177)